Die Synagoge in Montabaur (rechte Hälfte des Bildes) (November)

(Foto: Franz-Josef Löwenguth, Montabaur, Fundstelle: Stadtarchiv Montabaur)
Die Synagoge der jüdischen Gemeinde in Montabaur stand ehemals in der Wallstraße Nr. 5. Am 20.12.1889 wurde sie unter großer Beteiligung der Montabaurer Bevölkerung vom Bezirksrabbiner Dr. Michael Silberstein eingeweiht und an die jüdische Gemeinde übergeben. Nach der Renovierung im Jahre 1930 erfolgte am 20.09.1930 die Wiedereinweihung.
Zu dieser Zeit war Eugen Stern Vorsteher der jüdischen Gemeinde. Noch acht Jahre lang fanden Gottesdienste in der Synagoge statt, bis sie am Abend des 10.11.1938 im Zusammenhang mit den Novemberpogromen gegen die jüdische Bevölkerung im „Großdeutschen Reich“ und der sogen. Reichspogromnacht vom 09. auf den 10.11.1938 von einem aus Höhr-Grenzhausen angereisten SA-Mob in Brand gesteckt wurde. Löschversuche der Montabaurer Feuerwehr wurden unterbunden, so dass diese nur die umliegenden Gebäude vor einem Übergreifen des Feuers schützen konnten.
Nach dem 2. Weltkrieg wurde die Brandruine abgerissen. Auf dem Gelände errichtete die Fa. Karl Arnst eine Autowerkstatt, die dort bis in die 1970er Jahre betrieben wurde. Es erfolgte eine wechselnde Nutzung, die bis heute andauert. Im Jahre 1986 wurde aufgrund eines einstimmigen Beschlusses des Rates der Stadt Montabaur an der Straßenseite des Gebäudes eine Gedenktafel angebracht.
In der Bildmitte erkennt man das Haus Wallstraße 3, welches ab 1901 das Fotoatelier von August Diel, einem der ersten Fotografen von Montabaur, beherbergte. Links daneben liegt der Steinmetzbetrieb seines Bruders Johann Diel. Das Foto entstand um das Jahr 1900.