Die früheste Erwähnung
Montabaurs, das vormals Humbach hieß, findet sich in einer Urkunde aus dem Jahr
959, in welcher Erzbischof Heinrich von Trier die Stiftung der Kirche in
Humbach bestätigt.
Diese Siedlung hatte längst als Marktort und Stadtsiedlung
Bedeutung gewonnen, als der deutsche König Rudolf von Habsburg ihr 1291
Stadtrechte verlieh. Noch immer erinnern vier Stadttürme und Reste der Mauern
an die wehrhafte Vergangenheit der Stadt. Im Spätmittelalter entwickelte sie
sich zur wirtschaftlichen Blüte.
Harte Rückschläge brachten die Feuerstürme der
Stadtbrände von 1491 und 1534 und vor allem der Niedergang des
Wollweberhandwerks. Die stattlichen Wohnbauten des 17. und 18. Jahrhunderts in
den Hauptstraßen zeigen jedoch, daß die Stadt selbst in dieser Zeit des
Niederganges auch ihre wirtschaftliche Bedeutung keineswegs verloren hatte, die
ihr seitdem erneut wieder stärker zuwuchs. Die zentralörtliche Funktion als
regionale Amtsstadt im Westerwald behielt Montabaur auch im Nassauischen Amt
(bis 1866) und in der preußischen Kreisverwaltung (als Kreisstadt des
Unterwesterwaldkreises in der Provinz Hessen-Nassau, bis 1945) bei. Bis 1969
beherbergte die Stadt sogar die nach dem Zweiten Weltkrieg aufgebaute
Bezirksregierung Montabaur, die für die rechtsrheinischen Landkreise im
Westerwald und an der Lahn zuständig war.
Durch die Verwaltungsreformen Ende
der 60er/Anfang der 70er Jahre kam es zur Eingemeindung der ehemals
selbständigen Stadtteile in die Stadt Montabaur und zur Bildung der
Verbandsgemeinde Montabaur. Die Stadt mit ihrem historischen Stadtkern ist
heute Sitz der Kreisverwaltung, der Verbandsgemeindeverwaltung und zahlreicher
anderer Behörden.
Dr. Regina Fiebich
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