Stadtgeschichte


Schuster





Mehr als 1000 Jahre ist sie alt, die Stadt Montabaur im Herzen des Westerwaldes. Erstmalige urkundliche Erwähnung fand Montabaur unter dem Namen „Humbach“ im Jahre 959 in einer Urkunde, die sich heute im Staatsarchiv in Koblenz befindet. Sie berichtet von der Weihe der ersten auf steinernem Fundament gebauten Kirche in Humbach, der Residenz des Konradinergrafen Hermann im Engersgau – später Herzog Hermann von Schwaben.

Erzbischof Heinrich von Trier weihte diese Kirche 959 zu Ehren der Heiligen Petrus und Georg. Eine bedeutende Handelsstraße, die bereits seit mehreren Jahrhunderten von Trier über Koblenz nach Limburg und weiter nach Köln/Frankfurt bzw. Thüringen führte, war Anlass, dass sich am Fuße des Schlossberges - oberhalb der Gelbachbrücke - eine Siedlung bildete, die 1018 mit dem Florinstift zu Koblenz dem Erzbistum Trier zufiel. Erzbischof Dietrich II. von Wied (1212 -1242) befestigte 1227 zur Sicherung des Trierer Besitzes im Westerwald und zur Abwehr der Grafen von Nassau das Kastell Humbach mit einem Wehrturm und nannte die Burg „Mons Tabor“ (Berg Tabor). Er wollte damit im Gedenken an das Heilige Land und die auf dem "Verklärungsberg Tabor“ stehende uneinnehmbare Festung seine Burg unter besonderen Schutz stellen. Jedenfalls trug Montabaur, dem 1291 die Stadtrechte durch König Rudolf von Habsburg verliehen wurden, seitdem diesen Namen, an dessen Geschichte heute die Stadthalle "Haus Mons Tabor" erinnert. Mit der Ernennung zur Stadt war das Recht verbunden, Wochen- und Jahrmärkte abzuhalten und eine Stadtmauer zu bauen.

Burg und Schloss Montabaur wurden in späterer Zeit (vor allem in den Jahren 1686 -1699) mehrfach um- und ausgebaut. Es war bis 1802 eine der Residenzen der Kurfürsten von Trier. Durch die Säkularisation kam Montabaur 1803 in den Besitz der Fürsten von Nassau; dies änderte sich nach 1866, als es preußisch wurde. Zwischen 1866 und 1954 waren im Schloss Lehrerseminar und Landratsamt untergebracht, von 1946 -1969 diente es als Sitz der Bezirksregierung Montabaur und seit 1969 als Fortbildungsakademie der deutschen Genossenschaften.

Unter dem "Krummstab“ der Trierer Kurfürsten entwickelte sich die Stadt Montabaur zum Handelszentrum des Westerwaldes. Durch das Privileg der deutschen Kaiser genossen die Montabaurer Kaufleute über viele Jahrhunderte Zollfreiheit zwischen Köln, Wetzlar, Frankfurt und Mainz und gelangten in verschiedenen Zünften des Eisen-, Textil- und Ledergewerbes zu beachtlichem Wohlstand, der durch Stadtbrände im 15., 16. und 17. Jahrhundert sowie durch den 30-jährigen Krieg vernichtet wurde.Vom Wiederaufbau im 16. und 17. Jahrhundert geben noch einige gut erhaltene Fachwerkhäuser in der Altstadt Zeugnis. 1991 hatte Montabaur Geburtstag, seit 700 Jahren war es Stadt. Montabaur hat heute mehr als 13.500 Einwohner, ist Kreisstadt des Westerwaldkreises, Sitz der Verbandsgemeinde Montabaur mit mehr als 40.000 Einwohnern und Verwaltungs- und Einkaufzentrum des südlichen Westerwaldes.

Neben der historischen Altstadt wurde das Zentrum im Zuge der Stadterneuerung verkehrsgerecht erweitert. Verwaltungsbehörden, Dienstleistungsunternehmen, Bildungseinrichtungen, mittelständischer Handel und Gewerbe prägen das Bild der Stadt. Ein attraktives und vielfältiges kulturelles Angebot in reizvoller Mittelgebirgslandschaft nahe Rhein, Mosel und Lahn sowie dem Kannenbäckerland bietet abwechslungsreiche Urlaubs- und Freizeitmöglichkeiten.

Marktbrunnen
 Seit 1984 hat Montabaur eine Fußgängerzone. 1989 wurde an der Stelle eines alten Brunnens der heutige Marktbrunnen eingeweiht. Er zeigt im unteren Teil das Wappen von Montabaur und Besonderheiten der 1972 eingemeindeten Orte: Horressen, Elgendorf, Eschelbach, Wirzenborn, Reckenthal, Bladernheim und Ettersdorf.

Im oberen Teil, vom Künstler ähnlich einer Litfaßsäule gestaltet, sehen wir die dreizehn Stadttore mit Symbolen der dreizehn damaligen Zünfte. Ferner kann der Besucher dort einige wichtige Daten aus der Stadtgeschichte nachlesen.



Zahlreiche weitere Informationen finden Sie im Stadtlexikon