Raketenartilleriebataillon 350

Als das Artilleriebataillon 350 im Jahre 1961 in Eschweiler, Lager Donnersberg, aufgestellt wurde, liefen bereits die Planungen zum Neubau der Westerwald-Kaserne in Montabaur. Nach einer Zwischenstation in der General-Delius-Kaserne in Mayen/Eifel, wurde das zwischenzeitlich in Raktenartilleriebataillon umbenannte Bataillon im Jahre 1966 (Juni-September) nach Montabaur verlegt. Das Bataillon war mit dem amerikanischen Waffensystem "Sergeant" ausgerüstet und als Heeresartillerie dem III. Korps in Koblenz unterstellt. Das Bataillon war in sechs Batterien untergliedert: 1. Batterie = Stabs- und Versorgungsbatterie, 2. - 5. Batterie = schießende Batterien mit je einem Raketenwerfer, 6. Batterie = Wach- und Begleitbatterie. Im Jahre 1976/77 erfolgte die Umrüstung auf das neue Waffensystem "Lance", dass auch mit einer Umstrukturierung des Bataillons einherging. Während die 1. Batterie ihren Auftrag behielt, wurde die 2., 3. und 4. Batterie als schießende Batterie mit je 2 Kettenfahrzeugen als Lance-Waffenträger ausgerüstet, die ehemalige 5. (schießende) Batterie wurde aufgelöst, die ehemalige 6. Begleitbatterie wurde zur 5. Batterie.  Die schießenden Batterien übten den scharfen Schuß, abwechselnd je 2 Batterien jedes 2. Jahr,  auf dem NATO-Schießplatz NAMFI/Kreta.

Mit den politischen Veränderungen in Folge von "Glasnost" und "Perestroika" in der UDSSR und dem Warschauer Pakt, wurde auch eine Änderung der militärpolitischen und strategischen Ausrichtung der NATO und Bundeswehr in Westeuropa notwendig. Die Raktetenartillerieeinheiten des Heeres wurden 1993 außer Dienst gestellt. 




Artillerierakete "Sergeant" auf Raketenwerfer (Sattelauflieger)

abschußbereit montiert.



 

Bataillonswappen


Literatur:

Bernd Schrupp, "Montabaur als Garnison" in: Schriftenreihe zur Stadtgeschichte, Heft 11, Seite 64 ff. Herausg. Stadtarchiv Montabaur.  Montabaur 2009



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