Die Kreuzkapelle wurde 1755 durch den damaligen Bürgermeister und
Wollwebermeister Johann Hermann Monsieur als „Heilig-Kreuz-Kapelle“ aus
seinen privaten Mitteln errichtet und von ihm der Pfarrgemeinde St.Peter
in Ketten gestiftet. An dieser Stelle, vor dem äußeren Stadttor
„Elberter Pforte“, stand bereits seit dem Mittelalter ein „Heiliges
Kreuz“ mit einem Altar als Endpunkt eines von der Pfarrkirche über die
Koblenzer Landstraße hinauf führenden Prozessions- und Stationenweges
zum Gedenken in der Karwoche.
Das Kreuz
wurde erstmals urkundlich erwähnt im Jahr 1503, als hier am Sonntag vor
dem Pfingstfest die Landbevölkerung des Amtes Montabaur dem aus
Ehrenbreitstein angereisten neuen Erzbischof und Kurfürsten Jakob II.
von Trier den Huldigungs- und Treueid leistete, vor den Toren der Stadt
Montabaur.
An dieser Stelle endete die
Stadtbefestigung mit dem Elberter Stadttor, das mit einer
undurchdringlichen Gebück-Hecke mit der Hollerer Pforte und der äußeren
Fröschpforte verbunden war.
Von einer vor
der Pfarrkirche St. Peter in Ketten aufgestellten Nachbildung des
Ölberges führte der Prozessionsweg mit sieben Kreuzwegstationen zum
„Heiligen Kreuz“, an dem vor dem Bau der Kapelle ein überdachter Altar
errichtet war. Die Stationen wurden nach 1698 aus einem Vermächtnis des
in diesem Jahr verstorbenen Pfarrers Dr. Martin Pulver mit Mauerwerk und
Fußfällen ausgemauert und von der „Heiligen Totangst Christi
Bruderschaft“ in Montabaur unterhalten.
Aufgrund
einer nur gelegentlichen und im Laufe der jüngeren Zeit aufgegebenen
Nutzung enthält die Kapelle keine sehenswerte Innenausstattung.
Dr. Possel-Dölken 07/2016
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