Umzug anlässlich der 1000-Jahr-Feier in Montabaur im Jahr 1930 (Dezember)


(Fundstelle: Sammlung Lorenz/Schwind)

Dieses Foto von 1930 zeigt einen Ausschnitt des Umzuges anlässlich der 1000-Jahr-Feier in Montabaur, und zwar auf der Höhe des Großen Marktes mit dem neugotischen, bis heute weitestgehend unverändert gebliebenen Rathaus von 1867/70 auf der rechten Seite des Bildes. Das alte, 1862 von August de Peel­haert aquarellierte Rathaus von 1536/40 (s. März-Bild) wurde 1866 komplett abgerissen.

Auf dem Foto ist halbrechts das eigens für dieses Jubiläum gebaute Modell des Schlosses Montabaur zu sehen. Dahinter marschiert eine Abordnung von Schülern des 1926 aufgehobenen Lehrerseminars, gefolgt von einer Postkut­sche der ehemaligen Thurn und Taxis’schen Post, daran anschließend eine Ab­ord­nung des Turnvereins.

Die 1000-Jahr-Feier von 1930 nahm nicht auf die Verleihung der Stadt­rechte Bezug, sondern erinnerte an die Zeit um 930, als das “Kastell Humbach” zum Hausbesitz des Herzogs Hermann I. von Schwaben aus dem Hause der Kon­radiner zählte. Graf Hermann vom Engersgau (geboren um 900) war 926 auf dem Reichstag zu Worms von König Heinrich I. mit dem Herzogtum Schwa­ben belehnt worden. Er hatte zuvor die Burg Humbach als befestigtes Kastell in seinem Engersgau ausgebaut. Um 930 hatte er in der am Fuße des Burgberges zur Sicherung der Straße zwischen Koblenz und Limburg oberhalb der Brücke über den Aubach entstandenen Siedlung eine Eigenkirche errichten lassen.

 


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