| Hölscher, Karl
Seminardirektor. * 18.11.1861 in Osnabrück, †
13.02.1938 in Montabaur.
Abitur in
Osnabrück, Studium in Münster und Leipzig. Ab 1899 Mädchenschulleiter in
Elsass-Lothringen, bevor er zum 15.02.1902 als Direktor an das Lehrerseminar nach Montabaur versetzt
wurde. Er setzte sich schon frühzeitig , noch vor der politischen
Neuorientierung 1918, für die Liberalisierung im Umgang mit den Schülern
(angehenden Lehrern) ein. Er sorgte für mehr Freizügigkeit für den Ausgang der
Schüler (angehende Lehrer) in die nähere Umgebung (die bisher quasi kaserniert
waren und nur einen beschränkten Ausgangsradius hatten), förderte Wanderungen und Ausflüge und richtete ein Lesezimmer ein
(in dem sogar ältere Schüler rauchen durften!). Er schuf Arbeitsgemeinschaften
auf freiwilliger Basis, forcierte Kunst
und Kultur, auch durch Engagement externer Künstler und Referenten. H. blieb
Seminardirektor bis zu dessen Schließung im Frühjahr 1926. Hinter dem Seminar,
auf dem Unksberg, hatte er sich mit
einem Holzhaus sein Ruhestandsrefugium geschaffen. Das Haus, an das sich noch
viele Montabaurer erinnern, ist nach mehrjährigem Leerstand Ende Dezember 1982,
vermutlich durch Brandstiftung, abgebrannt. Er verbrachte seinen Ruhestand
zurückgezogen, aber nicht fern der Welt und hielt manchen Kontakt zu seinen
ehemaligen Schülern.
Bernd Schrupp, 04/2012
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