Stadtrat berät über Parken rund um den ICE-Bahnhof

Wie geht es weiter mit dem Pendler-Parkplatz am ICE-Bahnhof in Montabaur? Um diese Frage drehte sich ein Informations- und Diskussionsabend, zum dem sich über 100 Pendler, Stadtratsmitglieder und Interessierte Anfang Dezember getroffen hatten. Jetzt stand diese Frage auf der Tagesordnung im Stadtrat, der sich mit den verschiedenen Varianten einer Bewirtschaftung des Parkplatzes und mit den Bedürfnissen und Anregungen der Bahnpendler auseinander setzte. Schnell wurde klar: Der Parkplatz auf der Nordseite des ICE-Bahnhofs kann nicht isoliert betrachtet werden, sondern muss Teil eines Gesamtkonzepts „Parken rund um den ICE-Bahnhof“ werden.

Das Votum der Bahnpendler beim Infoabend war deutlich: Wenn die städtischen Parkflächen rund um den ICE-Bahnhof bewirtschaftet werden und die Nutzer für ein Dauerticket bezahlen, wollen sie auch die Garantie haben, zu jeder Tages- und Nachtzeit dort einen freien Parkplatz zu finden. Außerdem muss die Zu- und Abfahrt möglichst zügig von statten gehen; klassische Parkplatz-Schranken mit den befürchteten Warteschlangen zu den Stoßzeiten sind für die Pendler keine Option. Ausgehend von diesen Grundaussagen einigte sich der Stadtrat darauf, die Variante der Kfz-Kennzeichenerfassung per Kamera weiter zu verfolgen, weil diese eine schnelle Abwicklung der Zu- und Abfahrt ermöglicht und außerdem einschließlich der Bezahlung (zumindest für die Dauerparker) vollautomatisch gesteuert werden kann. Die Verwaltung wurde beauftragt, das System im Detail zu prüfen und Vorschläge für den Einsatz in Montabaur zu erarbeiten. Außerdem wurde die Verwaltung beauftragt zu erfassen, welche Nutzergruppen mit welchen Anteilen aktuell die Parkflächen rund um den ICE-Bahnhof belegen und auch im Falle einer Bewirtschaftung weiter nutzen wollen: Bahn-Pendler und Gelegenheitsbahnfahrer, Pendler in Pkw-Fahrgemeinschaften, Mitarbeiter und Kunden des FOCs, Mitarbeiter aus den anliegenden Gebäudensowie sonstige Nutzer. „Wir müssen diese Daten dringend haben, um weiter planen zu können. So erhalten wir Klarheit über den tatsächlichen Bedarf“, sagte Andreas Leidig (CDU). Er regte an, online eine unverbindliche Vorab-Registrierung für die Dauerparker durchzuführen, um so zusätzliche Daten über den Bedarf zu erhalten.

Aus der Nutzer-Zählung erhofft sich der Stadtrat auch Klarheit über die Frage, ob es rund um den ICE-Bahnhof überhaupt genügend Parkplätze gibt. „Ich kann mir vorstellen, dass wir über eine ebenerdige Erweiterung des Pendler-Parkplatzes oder über Parkdecks nachdenken müssen“, ließ Stadtbürgermeisterin Gabi Wieland anklingen. Für sie sei es wichtig, die Gesamtsituation rund um den Bahnhof in den Blick den zu nehmen. Dazu gehöre nicht nur die Frage, wer wo parke, sondern auch die Verkehrsführung für Autos, Fahrräder und Fußgänger. Und schließlich müsse über die Busanbindung in der Stadt oder sogar einen Stadtbus nachgedacht werden. „Der Bahnhof ist wichtig für uns. Ein Imagefaktor für Montabaur. Wir müssen darauf achten, dass er attraktiv bleibt“, so Wieland. Deshalb liege der Fokus immer auf den Bahnkunden. Gleichzeitig erinnerte sie daran, dass bei den Entscheidungen in Sachen Pendler-Parkplatz immer Einvernehmen mit dem Kreis hergestellt werden muss. Schließlich hatte der Kreis in den Jahren 2005 und 2009 hohe Beträge in den Ausbau des Parkplatzes investiert, um damit den Standort und den Bahnhof zu stärken. Wieland berichtete, dass die Stadt bereits in Gespräche mit der Verbandsgemeinde Montabaur eingetreten sei, ob diese sich an Kosten für eine Ausweiterung des Parkplatzangebotes beteiligen würde, denn der ICE-Bahnhof sei nicht nur für die Stadt sondern für die gesamte Region ein Standortfaktor. Deshalb seien die angesprochenen weiteren Informationen für eine Entscheidung wichtig. Sie sollen zügig eingeholt werden.

Dieses Luftbild entstand im Sommer 2016. Es zeigt den Pendler-Parkplatz am ICE-Bahnhof sowie die Umgebung des Bahnhofs. (Bild:Thomas Frey)

Dieses Luftbild entstand im Sommer 2016. Es zeigt den Pendler-Parkplatz am ICE-Bahnhof sowie die Umgebung des Bahnhofs. (Bild:Thomas Frey)




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