Im Südwesten der Altstadt erhebt sich weit sichtbar das markanteste
Bauwerk der ehemaligen Stadtbefestigung, der sogenannte „Wolfsturm“. Der rund 20
Meter hohe Turm, bis zur Höhe der ehemaligen Stadtmauer in dreiviertel runder
Form gegründet, umfasst zwei Stockwerke. Die Bauzeit wird in die Mitte des 14.
Jahrhunderts zu datieren sein, als in Folge der Stadtrechtsverleihung eine Stadtbefestigung mit
Mauern, ca 15 Türmen und Tor-Pforten, angelegt werden konnte.
Dieser ungewöhnlich große Turm diente
– außer als Beobachtungspunkt – als Gefängnis und während der Zeit der
Hexenverfolgung von 1628 bis 1632 als Verlies für die der Hexerei verdächtigen
Frauen und auch Kinder. Ab Ende des 18. Jahrhunderts wurde die Stadtbefestigung
selektiv abgebrochen, da sie wegen der Reichweite und Durchschlagskraft
moderner Artilleriewaffen nicht mehr zeitgemäß war. Der „Wolfsturm“ überstand
diese Phase zunächst unbeschadet. Gleichwohl nagte der Zahn der Zeit an dem
Bauwerk, so dass es 1876 fast wegen Einsturzgefahr abgebrochen werden sollte.
Der Stadtrat entschied sich jedoch für eine erste Sanierung, um diesen
markanten Turm als Kulturgut zu erhalten. Der Turm war im Zuge der vorletzten
Sanierung 1969 auch als Veranstaltungsort ausgebaut worden. Er ist möbliert; es
gibt Toiletten und eine Küche, jedoch ist eine private Nutzung nicht möglich.
Die letzte, umfassende Sanierung erfolgte von Sommer 2014 bis März
2015.
Weitere Informationen zur letzten Sanierung finden Sie hier:
http://www.montabaur.de/montabaur/de/AKTUELLES/Pressearchiv/Wolfsturm/
Bernd
Schrupp 07 / 2016
(Quelle: OpenStreetMap)
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