Bürgermeister

Bürgermeister als „der erste Beamte“ einer Stadt oder Gemeinde sind in Funktion und Aufgaben etwa seit der 2. Hälfte  des 13. Jahrhunderts belegt. Auch waren anfänglich Bezeichnungen wie „consules“ oder „centurio“ gebräuchlich, was vermuten lässt, dass  sich das Amt aus ehemals königlichen Beamten auf gemeindlicher Ebene entwickelt hat. Mit den zunehmenden Stadtrechtsverleihungen ging die weitgehende Selbstverwaltung der Städte – Stadtluft macht frei – einher, so dass dem Bürgermeister als Spitzenbeamten der Stadt immer mehr Bedeutung zukam. Legitimiert wurde der Bürgermeister durch jährliche Wahlen bzw. Berufung durch den Stadtrat (Ratsbürgermeister). In größeren Städten konnte auch ein zweiter Bürgermeister – der Gemeinde-Bürgermeister –  aus der Gesamtbürgerschaft gewählt werden. 

In Montabaur sind 244 Bürgermeisterberufungen (einige Personen auch mehrfach) von 1450 bis 1816 erfasst, wobei 1359 erstmals ein Bürgermeister erwähnt wird.  Nach endgültiger Konsolidierung des 1806 konstituierten Herzogtums Nassau verloren ab 1816 die Städte weitgehend Ihre Selbstverwaltung (Edikt vom 05.06.1816) und die Bürgermeister wurden nun durch herzoglich-nassauische Staatsbeamte, die Schultheißen, ersetzt. Von den Bürgern gewählt wurden nur noch die Ratsmitglieder, die den Bürgermeister unterstützen sollten. Im Zuge der „Revolution“ von 1848 erfolgten jedoch seitens des Monarchen wieder Zugeständnisse und die Städte erhielten u.a. wieder die Möglichkeit der Selbstverwaltung. Die Schultheißen als staatliche Beamte wurde zurückgezogen, der Bürgermeister nunmehr (wieder) vom Stadtrat (oder den Stadtverordneten) auf 8 Jahre gewählt. Seit 1848 hatte die Stadt  in 164 Jahren bis heute (2015) 18 Bürgermeister, einige davon mehrere Wahlperioden.  Seit 1994 wird der Bürgermeister durch eine Urwahl der wahlberechtigten Stadtbürger auf 5 Jahre  gewählt.

Erste Frau als Stadtbürgermeisterin ist seit 01.07.2014 Gabriele Wieland (CDU)

Liste der Bürgermeister seit 1848 (PDF-Datei 1,285 MB)

Derzeitige Amtsinhaberin Gabriele Wieland:

 

Bernd Schrupp 05 / 2013 



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