Geschichte und Geschichten aus dem Westerwald –

Lesung mit Annegret war gut besucht

 

„Hurdy-Gurdy-Girls“, englisch für Drehleier-Mädchen, nannte man die jungen Frauen, die Mitte des 19. Jahrhunderts ihre Dörfer im Westerwald verließen und mit fahrenden Händlern in die Welt hinauszogen. Sie wollten der bitteren Armut in ihrer Heimat entfliehen und wurden oft von ihren Eltern an die Händler „verkauft“. Das Schicksal dieser Mädchen steht im Mittelpunkt des historischen Romans „Armut ist ein brennend Hemd“, den die Westerwälder Autorin Annegret Held in der Stadtbibliothek Montabaur vorstellte. Während sie im ersten Teil des Abends ausgewählte Passagen aus dem Buch vorlas und dabei ihre Zuhörer mit original Wäller Aussprache begeisterte, berichtete Held im zweiten Teil von ihren umfangreichen Recherchen zu dem Buch. Sie erzählte von Kirchenarchiven in Limburg und im oberen Westerwald, von E-Mail-Kontakten nach Australien und von einer Reise in den Londoner Stadtteil Whitechapel, wo viele der „Hurdy-Gurdy-Girls“ landeten oder Zwischenstation machten. „Die besten Geschichten schreibt die Geschichte selbst“, fasste Held ihre Recherche-Arbeiten zusammen. Sie beschloss den Abend mit einem typischen Drehleier-Lied, welches sie den rund 80 Besuchern in der Stadtbibliothek gekonnt vortrug.

 

Annegret Held begeisterte ihr Publikum in der Stadtbibliothek Montabaur.

Annegret Held begeisterte ihr Publikum in der Stadtbibliothek Montabaur.

 

 


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