Horressen: Erschließung des Neubaugebiets „Meisenstraße“ beginnt

Nach knapp zweijähriger Vorbereitung ist es nun so weit: Die Arbeiten zur Erschließung des Neubaugebietes „Meisenstraße – Erweiterung“ im Montabaurer Stadtteil Horressen beginnen Anfang Februar. Planmäßig werden zunächst die zwölf Linden gefällt, die dort mitten im bereits vorhandenen Gehweg stehen.



 

Auf dem rund 15.000 Quadratmeter großen Areal am nördlichen Ortsrand sollen zwanzig Bauplätze entstehen. Schon jetzt übersteigt die Nachfrage das Angebot. Die Erschließungsarbeiten werden zwar voraussichtlich bis zum Herbst dauern, aber die Stadt will wegen der großen Nachfrage bereits im Sommer mit der Vermarktung ihrer Grundstücke beginnen.

Die eigentlichen Erschließungsarbeiten wie das Verlegen von Versorgungsleitungen für Wasser, Abwasser, Strom, Gas und Telekommunikation sollen im Bereich der Meisenstraße im Sommer beginnen und innerhalb 3 Monate abgeschlossen sein, berichtet Projektleiterin Christine Kirchhöfer von der Verbandsgemeinde. „Wir hoffen, dass wir bis zu den Sommerferien die Anliegerbeiträge für die Erschließung beziffern können, so dass die Grundstücke dann verkauft werden können.“ Insgesamt zwanzig Bauplätze sollen in dem Areal ausgewiesen werden; zehn davon gehören der Stadt, zehn stehen in privater Hand. Es ist weitgehend Wohnbebauung vorgesehen. Außerdem sind rund 3.000 Quadratmeter städtische Flächen für Grünanlagen, Gehwege und einen neuen Spielplatz verplant. Die Nachfrage nach Wohnbauflächen ist im Stadtteil Horressen besonders hoch. Schon jetzt gibt es deutlich mehr Interessenten als Grundstücke. Der Stadtrat wird deshalb in seiner nächsten Sitzung darüber beraten, nach welchen Kriterien die kommunalen Bauplätze verkauft werden. „Montabaur ist attraktiv für junge Familien. Dem müssen wir Rechnung tragen. Ich freue mich schon darauf, wenn die ersten Familien in der Meisenstraße ihre neuen Häuser beziehen“, so Stadtbürgermeisterin Gabi Wieland.

Das Erschließungsprojekt hatte in der Planungsphase für kontroverse Diskussionen im Stadtrat und den zuständigen Ausschüssen, im Ortsbeirat von Horressen und nicht zuletzt in der Bevölkerung gesorgt. Die geplante Fällung der Linden erregte die Gemüter. Als die Meisenstraße vor rund dreißig Jahren als Ortsumgehung gebaut worden war, hatte man die Linden direkt am Fahrbahnrand in den Gehweg hinein gepflanzt. Bei einem Besichtigungstermin im Sommer 2014 informierten sich die Mitglieder der kommunalen Gremien und viele Bürger über die örtlichen Gegebenheiten und die genauen Standorte der zur Disposition stehenden Linden. Umweltfachleute der Verbandsgemeindeverwaltung hatten in Zusammenarbeit mit Baumexperten und einem Planungsbüro verschiedene Varianten für den Umgang mit den Linden erarbeitet und vorgestellt. Die Varianten reichten vom Fällen aller oder einiger Linden über das Verpflanzen der Bäume bis hin zum Erhalt aller Linden. Vor- und Nachteile der einzelnen Varianten wurden detailliert aufgezeigt. Die endgültige Entscheidung lag dann beim Stadtrat, der sich im September schließlich mehrheitlich dafür aussprach, alle Linden fällen zu lassen. „Keiner hat sich diese Entscheidung leicht gemacht. Aber wir hatten bei diesem Erschließungsprojekt viele Aspekte zu berücksichtigen und sind dann - nach Abwägung aller Güter - mehrheitlich zu dem Schluss gekommen, dass der Erhalt der Linden nicht zu vertreten wäre“, erinnert sich die Stadtbürgermeisterin an die Diskussionen im Stadtrat. „Nun muss der Beschluss umgesetzt werden. Deshalb haben wir jetzt den Auftrag gegeben, die Linden zu fällen.“ Laut Bundesnaturschutzgesetz dürfen Bäume nur außerhalb der Vegetationsphase, also nur in der Zeit zwischen November und Ende Februar, gefällt werden. Als gesetzliche Ausgleichsmaßnahme für die gefällten Linden hat der Stadtrat Ersatzflächen im Stadtteil Eschelbach eingeplant, wo neue Bäume gepflanzt und dauerhaft erhalten werden. Zusätzlich hat der Bauausschuss entschieden, zwölf weitere neue Bäume entlang dem „Kappesgartenweg“ pflanzen zu lassen.

 

Hier der Beschluss des Stadtrates im Wortlaut: Beschluss



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