Verdienstorden für Manfred Reifenberger

  

Seit über 40 Jahren ist Manfred Reifenberger aus Montabaur ehrenamtlich als phänologischer Wetterbeobachter tätig. Dafür wurde er jetzt von Bundespräsident Christian Wulff mit dem Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland geehrt, überreicht durch die Agrarmeteorologin Brigitte Klante vom Deutschen Wetterdienst.

 
 
Neben Reifenbergers Frau Marianne nahmen Landrat Achim Schwickert, Bürgermeister Edmund Schaaf und Stadtbürgermeister Klaus Mies an der Feierstunde teil.

Als phänologischer Beobachter dokumentiert Manfred Reifenberger den Entwicklungsstatus bestimmter Pflanzen in seiner Umgebung. Mehr als 40 wildwachsende- oder Kulturpflanzen stehen auf seiner Liste, die er im Laufe eines jeden Jahres ein oder mehrmals pro Woche aufsucht, um ihre aktuelle Vegetationsphase festzustellen und aufzuschreiben. Er achtet beispielsweise auf das Wachstum der Knospen und die Blattentfaltung, die Fruchtreife und die Laubverfärbung sowie auf Aussaat und Ernte in der Landwirtschaft. Das Spektrum reicht von Obstbäumen über Gräser, Getreide, Laub- und Nadelbäume bis hin zu Wiesenblumen. Am Ende des Jahres gibt Reifenberger seine Datensammlung an den Deutschen Wetterdienst weiter. Auf diese Weise hat er in den vergangenen Jahren 5.109 Beobachtungsreihen erstellt. „Das ist eine enorme Leistung und ein richtiger Schatz für uns Agrarmeteorologen“, lobte Brigitte Klante. Sie betreut beim Deutschen Wetterdienst die rund 1.300 ehrenamtlichen Beobachter bundesweit. „Auf der Basis dieser Beobachtungsdaten können wir spezielle Wetterdienste für die Landwirtschaft oder den Pollenfluginformationsdienst herausgeben, aber auch Prognosen zum Klimawandel errechnen.“, erläuterte Klante den Nutzen der Daten. Besonders wertvoll seien hier Datenreihen, die über Jahrzehnte ununterbrochen fortgeführt werden. So lasse sich beispielweise anhand der Aufzeichnungen, die Manfred Reifenberger in 40 Jahren über Süßkirsche oder Haselnuss gemacht hat, aufzeigen, dass die Winter in Montabaur im Schnitt immer kürzer und milder wurden und die Vegetationszeit immer früher im Jahr beginne. „Sie haben sich die Verdienstmedaille wirklich verdient“, schloss Brigitte Klante ihre Laudatio und steckte Reifenberger den Orden ans Revers.

Im Namen aller Westerwälder Bürgerinnen und Bürger bedankte sich Landrat Achim Schwickert für Reifenbergers „Arbeit im Stillen, von der wir in der einen oder anderen Weise alle profitieren.“ Bürgermeister Edmund Schaaf verwies auf Reifenbergers vielfältiges ehrenamtliches Engagement, z.B. als Kreisjagdmeister oder im Montabaurer Karneval. Er beglückwünschte den ehemaligen Revierförster  im Namen der Verbandsgemeinde Montabaur. Auch Stadtbürgermeister Klaus Mies gratulierte und freute sich, „dass ein Bürger dieser Stadt eine solch hohe Auszeichnung erhalten hat“. Am Ende der Feierstunde bedankte sich Manfred Reifenberger für die Glückwünsche und Geschenke. Er selbst habe seine phänologischen Beobachtungen nie als Arbeit oder Belastung erlebt: „Bei meinem Beruf als Förster lief das so nebenher. Die Obstbäume haben wir zu Hause im Garten, auf dem Weg zur Arbeit bin ich an den Feldpflanzen vorbeigefahren und schließlich war ich den ganzen Tag im Wald und habe mich dort mit Pflanzen beschäftigt. Ich lebe einfach damit.“

Bei der Feierstunde waren dabei: (v.l.) Stadtbürgermeister Klaus Mies, Marianne Reifenberger, Brigitte Klante vom Deutschen Wetterdienst, der frischgebackene Träger des Verdienstordens Manfred Reifenberger, Bürgermeister Edmund Schaaf und Landrat Achim Schwickert.

Bei der Feierstunde waren dabei: (v.l.) Stadtbürgermeister Klaus Mies, Marianne Reifenberger, Brigitte Klante vom Deutschen Wetterdienst, der frischgebackene Träger des Verdienstordens Manfred Reifenberger, Bürgermeister Edmund Schaaf und Landrat Achim Schwickert.